Montag, 18. November 2013

Tagebuch von R. Kruse (2. Teil)

4. Tag: Freitag, 17. November 1713


...wie gesagt. Ausserdem wird durch den
Regen das Erforschen der Insel gefährlicher
Man soll den Tag nicht vor dem (Freitag-) Abend loben. Eiskalter Regen hat mich letzte Nacht geweckt. Ich vermisse die Wärme der Sonne (offenbar - siehe Abbildung). Der Wetterumschwung dürfte es wohl auch gewesen sein, der gestern die Fischschwärme vertrieben hat. Immerhin waren sie heute wieder da, und trotz des Regens habe ich mich ans Holzschlagen gemacht, was mit dem neuen Werkzeug auch einigermassen gut funktioniert hat. Mit dem aus der Kiste geborgenen Öl und etwas Holz habe ich begonnen, ein Signalfeuer aufzuschichten. Noch ist der Stapel natürlich lächerlich klein.

Für heute habe ich mir trotz des Wetters Einiges vorgenommen: Mit Hilfe der Karte werde ich eine Möglichkeit suchen, einfacher zu Holz aus dem Umland des Camps zu kommen. Irgendwie muss es doch eine unbeschwerlichere Route geben, um das Material hierher zu transportieren? Am Nachmittag werde ich Fischen, um unsere Vorräte zu ergänzen, während ich Fünftagewoche irgendwie das Konzept eines Daches erklären muss. Bei diesem Regen verderben sonst unsere letzten Vorräte...

Nachtrag: Freitag, 17. November 1713, abends

Heute war kein erfolgreicher Tag.  Beim Versuch, eine Abkürzung in die Holzgebiete im Norden zu entdecken, habe ich mich im Dickicht verletzt. Der Boden war durch den Regen zu stark aufgeweicht, so dass kaum an ein Vorwärtskommen zu denken war. Als ob das nicht genug wäre, habe ich in den umliegenden Baumkronen Affen entdeckt, die mich anscheinend bei meinen Versuchen beobachtet und verspottet haben. Gewiss war das nur Einbildung? Immerhin war der Fischfang am Fluss erfolgreich, allerdings hatte ich auch dabei das Gefühl, beobachtet zu werden... von wem ... oder was ... wohl?

Auch Fünftagewoche war nicht wirklich erfolgreich. Sein Gebilde ist kurz nach dessen "Fertigstellung" zusammengebrochen, so dass ich weiterhin kein dichtes Dach über dem Kopf habe. Ich werde mich jetzt erst einmal verpflegen, dann sieht bestimmt wieder alles freundlicher aus.

2. Nachtrag: Freitag, 17. November 1713, später am Abend

Leider hat der Regen sämtliche Vorräte vernichtet. Ohne meinen treuen Begleiter "flüssiger Proviant" hätte ich die kommende Nacht nicht nur durchnässt, sondern auch hungrig verbringen müssen. So bleibt immerhin die Hoffnung, dass morgen wieder alles besser wird. Meine Entschlossenheit ist ungebrochen. Gute Nacht.


5. Tag: Samstag, 18. November 1713 

Affen im Lager! Es war also keine Einbildung -  diese unsäglichen, nervenden Kreaturen tobten durch das Camp. Man könnte nun erfreut anmerken, dass unsere sämtlichen Vorräte bereits vorher verdorben waren und diesen Taugenichtsen die Genugtuung verwehrt blieb, namhaften Schaden angerichtet zu haben. Dennoch - dass wir der Wildnis dermassen hilflos ausgesetzt sind, stimmt mich nachdenklich...

Immerhin habe ich ganz in der Nähe einige weitere dieser schmackhaften Larven entdeckt. Ausserdem konnten Fünftagewoche und ich - diesmal mit vereinten Kräften - nun endlich ein Dach fertig stellen. Natürlich ist es nicht völlig dicht, aber immerhin besteht nun ein gewisser Schutz gegen den weiterhin unablässig niederprasselnden Regen.

 Nachtrag: Samstag, 18. November 1713, abends

Ich habe versucht, den benachbarten Fluss zu stauen, damit wäre unser Proviantproblem durch "lebende Vorräte" zumindest entschärft. Bei dem Vorhaben wurde ich allerdings von einer Biene in den Bauch gestochen. Ich habe den Bau abgebrochen und bin vorsichtshaber ins Camp zurückgekehrt. Ich hoffe, das hat keine Folgen...

Der Regen hält unvermindert stark an. Auch wenn das Dach mittlerweile etwas Schutz bietet, wurde erneut ein Teil des Nahrungsvorrats und des Holzes unbrauchbar. Immerhin hat es dennoch für ein einigermassen stärkendes Abendessen gereicht.


6. Tag: Sonntag, 19. November 1713 

Der Stapel für das Signalfeuer wächst...
langsam...
Der Regen wird und wird nicht weniger und drückt nun definitiv auf die Moral. Immerhin geht das Holzsammeln nun mit einer gewissen Konstanz vonstatten - der Stapel für das Signalfeuer wächst.

Nach dem gestrigen Misserfolg bin ich heute mit Fünftagewoche zusammen losgezogen um den Damm zu errichten, was uns mit vereinten Kräften auch gelang. Am Nachmittag verliess ich das Camp Richtung Norden um weiteres Holz zu schlagen. Offenbar war dieser Teil der Insel jedoch wesentlich stärker dem Unwetter ausgesetzt. Erfreulicherweise waren herumliegende Äste zwar leicht zu bergen, doch bei diesem anhaltenden Regen wird der Rest bald am Boden verfaulen und es wird in Zukunft schwierig, hier weiter Holz zu sammeln...


 Nachtrag: Sonntag, 19. November 1713, nachts

Der Regen hält weiterhin an. Ich versuche, etwas zu schlafen...



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